D59-5
T2 - 7/8
Zuvor als NR6 klassifiziert

Übersetzung OP
Letzte Änderung: 8-8-2020
Formatierung überprüft
Titel des Briefes: Brief mit Lesestandards und Ethik
Datum: 6.6.1967
An: Enrique Villagrasa
Herkunftssprache: Spanisch
Anmerkungen: Brief 5 einer Abhandlung aus 5 Briefen mit insgesamt 34 Seiten

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Brief D59-5

UmmoAelewee

SPRACHE: SPANISCH

ANZAHL DER KOPIEN: 1

A D. ENRIQUE VILLAGRASA NOVOA

MADRID SPANIEN

 

Herr,

 

Wir versuchen, eure Wünsche zu erfüllen, die ihr in einem Telefongespräch mit meinem Vorgesetzten in Spanien, Deii 98, Sohn von Deii 97, geäußert habt.

Es besteht kein Zweifel, dass das Dokument, das wir euch schicken, als hochgradig interessant für die Menschen auf der Erde zu bezeichnen. Euch sind die pädagogischen Schwierigkeiten nicht bewusst, die damit verbunden sind, eine noch nie dagewesene Theorie auf Oyagaa mit der alleinigen Hilfe unserer mit Schreibmaschine gedruckten Zellulosebögen und ohne die Hilfe und a posteriori Unterstützung eines spezialisierten Lehrers zu vermitteln.

Die Schwierigkeiten werden noch größer, wenn ihr die Teilnahme eurer Geschwister wünscht, die in einigen Fällen die eigenen Theorien über den physikalischen Raum nicht kennen, die von euren eigenen Wissenschaftlern und Denkern von Oyagaa (Stern Erde) formuliert wurden.

Aus diesem Grund haben wir uns für eine Darstellung dieser Absätze in einer Form entschieden, die man als „anarchisch“ oder zumindest als nicht sehr homogen bezeichnen kann, da wir neben den Texten einer rigorosen Einführung in die Theorie auch andere Texte aufgenommen haben, auf oberflächlicher pädagogischer Ebene für Kinder mit einer Fülle von Farbbildern, die mit dem Siegel des Einfallsreichtums und mangelnder wissenschaftlicher Strenge gekennzeichnet sind – sie werden euren Laienbrüdern im Bereich der Wuua (Mathematik) dazu dienen, sich leichter einzuarbeiten, ohne dass ein teurer und trockener Vorbereitungskurs für sie notwendig ist.

Wir haben jedoch der Versuchung widerstanden, mit unserer Wuua Waam eine verfeinerte mathematische Argumentation hinzuzufügen, da dies, wie wir im Bericht sagen, voraussetzen würde, dass ihr vorher in die Grundlagen unserer UWuua Uees (vierwertigen mathematischen Logik) eingeweiht werdet. Infolgedessen bleibt die wissenschaftliche Strenge der Konzepte, die wir zum Ausdruck bringen, unwiderruflich beschädigt.

Begnügen wir uns vorerst mit dieser einfachen oberflächlichen Information.

Überlassen wir es eurem Urteil, zu entscheiden, wie die Offenlegung dieses und der nächsten Berichte erfolgen soll (die wir in Abständen von 21 Tagen bereitstellen). Wenn eure Brüder Müdigkeit ausdrücken, schlagen wir vor, diesen Bericht fragmentarisch in zwei oder drei Tagen zu lesen. Wie wir bereits angedeutet haben, haben wir mit einer grünen Bleistiftmine die Absätze markiert, deren Lektüre für den Uneingeweihten sehr trocken sein kann, obwohl der mathematische Ballast, der zu ihrem Verständnis notwendig ist, elementar ist und für jeden Schüler erreichbar ist.

Was wir euch am meisten raten, ist, das nächtliche und überfliegende Lesen eines Textes zu vermeiden. Jeder homogene Absatz, der zwischen einer halben und bis zu zwei Seiten lang ist, sollte immer ausführlich kommentiert werden, bevor der nächste gelesen wird, was ein Kolloquium provoziert, auch wenn einige Brüder der Meinung sind, dass es nicht klug ist, darüber zu diskutieren.

Der anregende Dialog zwischen dem Leser und seinen Brüdern entwickelt eine Reihe von neurokortikalen Reflexen, die im Oemii ein starkes soziales Bewusstsein anregen und mit der Zeit neue Formen von Informationskanälen entwickeln, die für das soziale Netz der Erde so notwendig sind.

Dieser Rat erstreckt sich natürlich nicht nur auf unsere Berichte, sondern wann immer eine Versammlung oder ein Treffen von Brüdern stattfindet, das sich einer Lesung literarischer, wissenschaftlicher oder informativer Art widmet.

Die Regeln des Dialogs müssen um jeden Preis eingehalten werden: Es ist eine sehr wichtige Bedingung, dass kein Lachen, kein Spott und keine beißende Ironie gegen die von dem einen oder anderen Bruder edel ausgedrückten Ideen verwendet werden darf, auch wenn sie euch abwegig erscheinen, der verbale Ausdruck nicht reich an Worten ist, der Aufbau seiner Sätze falsch, kindisch oder kakophonisch sein kann, und vor allem, dass es seinem Inhalt an Tiefe fehlt oder sie von sophistischen Überlegungen geplagt sind oder es es ihnen an intellektueller Reife mangelt.

Diese intellektuellen Verspottungen, die laut zum Ausdruck gebracht werden und ihre aggressiven Kommentare lösen bei den weniger begabten oder weniger kultivierten Brüdern Reaktionen der Hemmung aus. In ihnen treten dann mentalen Formen des Minderwertigkeitsbewusstseins und die Blockierung bestimmter neurokortikaler Impulse auf. Infolgedessen ziehen es diese Menschen vor, zu schweigen und ihre Meinung nicht zu äußern, aus Angst, nicht verstanden zu werden und aggressive Reaktionen ihrer Brüder zu provozieren.

Aus diesem Grund ist für diese irdischen Oemii, die dem Urteil und der mündlichen Äußerung der Ideen ihrer Brüder gegenüber intolerant sind, nicht nur ihr Verhalten ernsthaft unmoralisch, sondern sie fügen sich auch selbst großen Schaden zu.

Denn was nützt es, seine eigenen Möbel in seinem Zimmer zu zerbrechen, wenn man weiß, dass sie Werkzeuge sind, die ihn umgeben und für ihren Dienst nützlich sind? Der Oemii, der seine Intelligenz und Kultur ausnutzt, um seine Nachbarn zu verletzen, seine eigenen Ideen gewaltsam durchzusetzen oder sie in Unwissenheit zu halten, um andere egoistisch zu dominieren, arbeitet unpassend zusammen, und er schafft in seiner Umgebung ein feindseliges und unangenehmes soziales Umfeld, das sich auf lange Sicht auf ihn überträgt und ihn unglücklich macht. Könnten wir uns zum Beispiel einen Mann vorstellen, der viele Jahre lang glücklich und umgeben von geistig zurückgebliebenen Kindern lebt, mit der einzigen Genugtuung, sich ihnen überlegen zu fühlen?

Die einzige Möglichkeit, die jedem von euch bleibt, wenn ihr eure geistigen Fähigkeiten stimulieren wollt, besteht also darin, bei eueren Mitmenschen ihre eigenen Fähigkeiten zu fördern. (1)

(1) Könntet ihr diese Art von Sprichwort populär machen: „Wer um sich herum Idioten erschafft, wird selbst zum Idioten“.

Deshalb müssen wir in den Treffen die Menschen einladen, die am wenigsten bereit sind, sich auszudrücken, sich wichtig zu fühlen, gehört zu werden, für sich selbst die reiche Palette an intellektuellen Möglichkeiten zu entdecken, zu denen ihre eigene kortikale Dynamik fähig ist.

Ihr werdet dann feststellen, dass diejenigen Menschen, die euch zuvor vielleicht feindlich gesinnt waren, echte Brüder werden, die bereit sind, sich zu unterhalten und sich in gemeinsame Unternehmen innerhalb der kleinen Gemeinschaft zu integrieren.